Wo ein Schlupfloch, findet sich schliesslich meist auch ein Weg Wikipedia zur kostenlosen Tauschbörse umfunktioniert

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Internetnutzer in Angola haben einen Weg gefunden, um kostenlos (mitunter urheberrechtlich geschützte) Dateien auszutauschen – und das in einem Land, in dem Mobilfunkanbieter 2,50 Dollar für 50 Megabyte verrechnen, bei einem Medianeinkommen von 720 Dollar pro Jahr.

Strasse in Londuimbali, Angola.
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Strasse in Londuimbali, Angola. Foto: Malcolm Manners (CC BY 2.0 cropped)

31. März 2016
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Wie Motherboard berichtet, haben die Nutzer kurzerhand Wikipedia und das Zero-Rating-Angebot des Netzbetreibers Unitel zusammengerührt, das Zugriffe auf die Plattform vom monatlichen Transfervolumen ausnimmt. Das manchmal in JPEG- oder PDF-Dateien versteckte Material landet dann in Wikipedia-Artikeln, die Links darauf werden über eine geschlossene Facebook-Gruppe weiterverbreitet.

«It's an undeniably creative use of two services that were designed to give people in the developing world some access to the internet. But now that Angolans are causing headaches for Wikipedia editors and the Wikimedia Foundation, no one is sure what to do about it.»

Bisherige Versuche, die Praxis zu verhindern, indem etwa ganze IP-Adressbereiche aus Angola für das Editieren von Wikipedia-Artikeln gesperrt wurden, sind bislang relativ erfolglos und nicht ohne Nebenwirkungen für konventionelle Wikipedia-Nutzer geblieben. Wo ein Schlupfloch, findet sich schliesslich meist auch ein Weg – was auch für die leicht zu umgehenden Netzsperren gilt, die in Europa immer wieder auf der Tagesordnung stehen.

Tomas Rudl
netzpolitik.org

Dieser Artikel steht unter einer Creative Commons (CC BY-NC-SA 4.0) Lizenz.