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Gesellschaft

Die Rolle als Frau und Eltern in Haft - ein Interview mit Sunny, JVA Chemnitz

Die JVA Chemnitz ist der Frauen-Knast* für Thüringen, Sachsen und teilweise auch Sachsen-Anhalt.

Das bedeutet für die Angehörigen der Gefangenen weite Fahrtwege und in der Konsequenz vermehrte soziale Isolation und den Verlust sozialer Kontakte.
Generell unterscheidet der Frauen-Vollzug sich darin, dass überwiegend weibliche Beamt:innen dort arbeiten, es die Möglichkeit gibt gynäkologische Termine wahrzunehmen, doch die Sicherheitsmassnahmen sind meistens die gleichen, wie im Männer-Vollzug und das obwohl statistisch erwiesen ist, das der Höchssatz an Frauen auf Grund von Eigentums- oder Drogendelikten verhaftet wird. Im offenen Vollzug gibt es einige wenige Mutter-Kind Plätze und generell ist der offene Vollzug meistens unterbelegt im Gegensatz zum geschlossenen, in dem das Leben der Gefangenen sich nur hinter Gittern abspielt.
Das Justizministerium in Sachsen spricht von "Familienorientiertem Vollzug" - was das praktisch bedeutet und über strukturelle Probleme, denen weiblich sozialisierte Person und auch Mütter in Haft begegnen müssen, darüber sprechen wir mit Sunny aus der JVA Chemnitz. Sie hat zwei Kinder und kämpft für die Aufrechterhaltung der Beziehung trotz Haft.

*Das Staatssystem teilt Menschen im binären Geschlechterdenken in Frauen- und Männervollzug ein. Das macht viele Menschen unsichtbar, die sich als queer, nicht-binär oder trans identifizieren, da diese im Kontext von Haft misgendert werden.

Autor: Tagesaktuelle Redaktion Radio T

Radio: Radio T Datum: 25.11.2020

Länge: 08:48 min. Bitrate: 162 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)