Gegen das Establishment! Der Clan

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24. Juni 2000

Ihr fordert mich auf, eure Gesetze zu befolgen und die Rechte und das Eigentum anderer Menschen zu respektieren. Ihr zwingt mich, meine Miete zu bezahlen. Aber welches Recht nehmt ihr euch, die Gedanken und Handlungen von uns Menschen zu steuern?

Der Clan: Gegen das Establishment.
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Der Clan: Gegen das Establishment. Foto: Arild Vågen (CC BY-SA 3.0 cropped)

24. Juni 2000
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Ihr fordert mich auf, die Menschen zu lieben und zu bemitleiden, und ausserdem verlangt ihr solch seltsame Dinge zu respektieren wie Kultur, Fortschritt und Bildung. Müsstet ihr mir dann aber nicht auch zeigen, wie diese Forderungen zu erfüllen sind?

Aber keiner von euch Scheisswixern wird mich und mein Leben jemals so gut kennen,dass ihr sagen könntet, wie ich mein Leben wirklich zu führen habe oder was für mich richtig oder falsch wäre.

Ihr habt mir Forderungen gestellt, aber ihr habt mich nie nach meiner Zustimmung oder Meinung gefragt.

Ihr versteht nicht, dass jemand anderer Meinung sein kann und dadurch nicht seine Freiheit verlieren will. Ich weiss genau, dass ihr mich mein Leben lang unten halten werdet, ohne Geld und den nötigen Respekt.

Aber die wirkliche Freiheit werdet ihr mir so nie nehmen können. Ihr habt mich wieder einmal gedemütigt, und ihr werdet es noch tausendmal wieder tun. Aber euer beschissenes System wird die Seele eines Menschen nie kaufen können. Ihr glaubt, dass euer System ohne Schwächen wäre, ihr macht euch selbst vor, dass in ihm Recht, Gesetz und Ordnung wäre. Aber so ist es nicht!

Euer System ist nur die äussere Schale. Eine Schale, in die ihr Menschen hineinzwingt, die sich nicht von euch einschüchtern lassen, und die euch immer fremd bleiben werden. Ihr versucht sie umzuerziehen, und zu Leuten zu machen die in euer Schema passen.

Zu Menschen, die in der Fabrik Dreck einatmen, sich am Fliessband abrackern, im Büro hinterm Schreibtisch vertrocknen oder auf der Baustelle verrecken. Ihr könnt den Menschen treten, ihr könnt ihn durch den Dreck ziehen, ihn demütigen so viel ihr wollt. Dafür habt ihr eure Erziehungsanstalten, eure Gesetze, eure Gesellschaft, eure Gefängnisse und psychiatrische Kliniken.

Aber zum Glück könnt ihr ihm nie die Freiheit rauben, die tief in seinem Herzen steckt. Dafür lasst ihr uns tagtäglich spüren, dass wir weniger Wert haben als ein loyaler Proletarier. Wir kriegen zu wenig zu fressen, haben keine Kohle... Ihr verurteilt uns. Wenn ihr aber ehrlich zu euch selbst seid, so müsst ihr zugeben warum ihr uns wirklich verurteilt:

Weil ihr Angst vor uns habt! Weil wir nicht dazu bereit sind, eure Scheissspiele mitzuspielen.

Weil wir es gewagt haben, aus eurem System auszusteigen. Weil wir total anderer Meinung sind, und weil ihr Angst habt vor Menschen, die eine andere Meinung haben. Und darum verurteilt ihr auch jeden, der anderer Meinung ist. Aber ihr kennt den Menschen nicht, ihr wisst überhaupt nichts von uns.

Ihr versteht nicht, dass wir nicht so sind, wie ihr uns gerne sehen würdet! Weil der Mensch, weil der Mensch etwas...

ub