Das Ende einer Hausbesetzung Pressecommuniqué der BewohnerInnen der Rosengartenhalde 7

Archiv

Wie man den Luzerner Medien entnehmen kann, ist der Abstimmungskampf über den Verkauf der Rosengartenhalde 7 in vollem Gange. Da wir als BewohnerInnen derselben in dieser Sache ignoriert werden, wollen wir nun mit diesem Communique an die Öffentlichkeit treten.

Räumung eines besetzten Hauses in Erfurt am 16. April 2009.
Mehr Artikel
Mehr Artikel

Räumung eines besetzten Hauses in Erfurt am 16. April 2009. Foto: Suicider (CC BY-SA 3.0)

8. Juni 1999
0
0
2 min.
Drucken
Korrektur
In den Medien, Abstimmungsbroschüren usw. wird detailliert über die Sachlage wie Bauvorhaben, Referendum, Wirtschaftsinteressen berichtet. Dass aber diese Liegenschaft seit Juni '97 von einer Wohngemeinschaft bewohnt ist, wird bewusst ignoriert, dies obwohl wir die härtesten Konsequenzen bei einem allfälligen Verkauf zu tragen hätten.

Unsere momentane Situation ist alles andere als rosig, da wir weder über irgendwelche Kündigungsfristen noch sonstige Daten über Abriss und Baubeginn verfügen.

Einzig bekannt ist uns, dass im Falle des JA zum Verkauf, unmittelbar darauf mit der Rodung der Bäume auf dem Grundstück begonnen werden soll. Wobei wir bei einem weiterem Punkt wären, welcher uns, wie auch viele andere ökologisch Bewegte; explizit die Nachbarschaft beschäftigt.

Die Bauherrschaft hat zur Vorfinanzierung ihres Projektes mit dem Slogan "Wohnen im Park" geworben. Zynischerweise bleiben laut Gestaltungsplan von den 160 Bäumen noch deren 25 übrig!

Jener Baumbestand ist fast 100 Jahre alt und umfasst eine unglaubliche, selten gewordene Mischung. In diesem unangetasteten Park entwickelte sich eine vielfältige Fauna: Blindschleichen, Illtisse, Marder, Dachse, Siebenschläfer, Eidechsen, Salamander, Raubvögel, Eichhörnchen usw. usf. Kaum eine Fläche mitten in der Stadt weist solch eine Artenvielfalt auf, wie sie hier zerstört werden soll.

Des Weiteren glauben wir nicht, dass mit der geplanten Überbauung "gute SteuerzahlerInnen" angelockt werden können.

Der Leerwohnungsbestand war in den letzten Jahren noch nie so hoch. Gerade in diesem Quartier stehen viele Eigentumswohnungen leer, da die Lärmbelastung (drei Hauptstrassen, zwei Kreuzungen und ab dem Jahr 2000 mindestens jede halbe Stunde ein Zug) mit dem "gehobenen Anspruch" nicht zu vereinbaren ist.

Auch wohnen "gute SteuerzahlerInnen" dort wo die Steuern niedrig sind und lassen sich für Schuhschachtel-Architektur höchstens als Geldanlage begeistern.

ub