Eintausend Einzelschuhe für ein Waisenhaus in Grosny Zynische Spendeaktion von Vögele AG

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Reiche Menschen verschenken gerne originelle Almosen. Ein solch einfallsreiches Geschenk versandte neuerdings die Schweizer Schuhfirma Vögele AG.

Seedamm-Center in Pfäffikon SZ (Switzerland).
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Seedamm-Center in Pfäffikon SZ (Switzerland). Foto: Roland zh (CC BY-SA 3.0 cropped)

10. Dezember 1998
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Die Legende von knapp eintausend Einzelschuhen aus dem reichsten Land der Welt zieht durch die offenen Ruinen von Tschetschenien. Bei der Zentralverwaltung in Uznach wurde eines prozac-kranken Abteilungsleiter war. Vielmehr handelt es sich um jahrelange, bewährte Praxis. Einzelstücke, die mit Reklamationen zurückkommen, werden grosszügig in alle Teile der Welt verschickt.

In Grosny weigern sich jedoch die Kinder des betroffenen Waisenhauses, links einen braunen Schuh Grösse 35 und rechts einen violetten Schuh mit der Nummer 37 anzuziehen. Enttäuscht und verbittert liessen die Kinder die zwanzig grossen Kisten demonstrativ in der Eingangshalle des Waisenhauses stehen.

Aber vielleicht schickt die Zürcher Waffenfirma Örlikon-Bührle noch einige Mittelstreckenraketen nach, wobei vielleicht ein Teil der Bevölkerung das eine oder andere Bein weggesprengt wird, womit doch noch eine Verwendung für die vielen einzelnen Schuhe gefunden werden könnte.



"Der Abfall ist es, in dem die Wahrheit der Dinge zu lesen ist."



Roland Barth

ub